Tobias Sammelsurium der Woche #43/2022
Guten Morgen {{first_name}},
heute, finde ich, ist es an der Zeit eine schlichte, aber magische Frage zu teilen. Sie lautet: Was empfiehlst du mir?
Irgendwann habe ich angefangen in Restaurants, Buchhandlungen, Eis-Cafés und bei wildfremden Menschen einfach nach dem Geheimtipp zu fragen. Gute Empfehlungen sind eine magische Sache, weil sie ein Portal zu unerwarteten Erfahrungen sind. Egal ob man sie gibt oder bekommt, sie sind ein Geschenk.
"Sie sind mutig, weil Sie heute Abend hierher gekommen sind, weil Sie uns vertrauen", sagte diese Woche der Sprecher des Konzerthaus Dortmund beim Joker-Konzert. Das Format ist eine Empfehlung an einen Saal voller Menschen, die überhaupt nicht wissen, was sie gleich erwartet. Trotzdem sind die Plätze voll. Joker-Karten für das nächste Mal zu buchen ist also ein guter Tipp. Wir sehen uns dort.
Bleibt für heut, falls du magst, nur eine Frage: Was empfiehlst du mir?
Dir ein aufgeschlossenes Wochenende
T.
Ach so, nächste Woche wird dieser kleine Newsletter ein Jahr alt. Er sitzt und spricht also zwischenzeitlich. Es gibt eine virtuelle Mitbringparty – du darfst nämlich alle deine Freunde mitbringen. Wenn du jemanden kennst, der auch freitags um acht vom Alltag abgehalten werden sollte, darfst du sie oder ihn sehr gerne zur Anmeldung hierhin leiten: www.getrevue.co/profile/tobdeh. Liebe Grüße gehen raus!
Gezwitscher der Woche
Fünf fürs Wochenende
Flatrate-Theater
Es gibt Menschen, die behaupten Hagen sei so hässlich, dass Vögel nur auf dem Rücken drüber flögen. Objektiv richtig ist, dass diese Stadt am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets zu den strukturschwächsten NRWs gehört. Auch Kunst und Kultur haben es hier schwerer als anderswo. Mutig hat man sich daher überlegt, die Idee des 9-Euro-Tickets vom ÖPNV auf das Stadttheater zu übertragen und es funktioniert. Ein interessantes Experiment.
Handarbeit
"Es gibt sie noch, die guten Dinge", ist der Slogan eines überörtlichen Kaufhauses für gehobene Konsumambitionen. Die guten Dinge werden häufig noch ganz traditionell hergestellt. Wer, wie ich, das Privileg hat hinter die Kulissen solcher Betriebe schauen zu können, weiß wie Gutes in einer Melange aus Können, Schweiß und Handarbeit entsteht. Dieses Video über die Arbeit eines Scherenmachers aus Sheffield fängt die Stimmung gut ein.
» Zum Video (5 Minuten)
Steve Jobs
Irgendwo zwischen Genie und Arschloch liegt, wenn man den Geschichten glauben darf, die Faszination des Steve Jobs. Unbestritten hat Apple mit seinen Innovationen, angetrieben durch den Gründer, das moderne Leben entscheidend geprägt. Das gilt auch 11 Jahre nach seinem Tod noch. Seine Familie hat eine Website mit Gedanken, Texten und Reden von ihm veröffentlicht. Der erste Eintrag, eine E-Mail an sich selbst, ist bedenkenswert.
Dronenfotos
Ohne je selbst eine gesteuert zu haben, halte ich Drohnen für eine der größten Erfindungen der Neuzeit. Bestückt mit einer Kamera liefern Sie ansonsten nicht mögliche Perspektiven. Der Drone Photo Award trägt dem mit spektakulären Bildern Rechnung, die The Guardian jetzt veröffentlicht hat.
Wüste Gobi
Tja, zu diesem Link gibt s nicht viel zu sagen, außer, dass ich vielleicht doch mal rausfinden müsste ob es die Flüge von Berlin nach Ulan Bator in der Mongolei noch gibt. Wer also, wie ich, nicht kurzfristig in die Wüste Gobi kommen wird, kann sich zunächst an diesen Bildern einer wild-romantischen Landschaft berauschen. Erhöht aber wahrscheinlich den Wunsch Flüge rauszusuchen.
Gedanke der Woche
"Die Zukunft war früher auch besser." — Karl Valentin
Bild der Woche
Frage der Woche
Halten Gedanken länger als Gefühle?
Buch der Woche
Stell dir vor, andere Menschen würden so unbarmherzig mit dir sprechen, wie wahrscheinlich auch du es im inneren Monolog oft tust. Das würdest du niemandem durchgehen lassen. Dir selbst aber schon. Frank Berzbach hat neben einem klugen Essay zum Einstieg 100 Königswege zum Unglück in seinem Buch zusammengetragen. Das ist nicht viel Text für 232 Seiten, aber eine Menge Inhalt. Er sagt, dass das Erkennen der inneren Abgründe der beste Weg sei nicht in sie reinzustürzen. Schale Glücksbotschaften und Kopf-hoch-Nachrichten gibt es an jeder Ecke. Hier schafft der Autor durch die Hintertür eine neue Perspektive auf das Glück.
Übrigens, neben dem Inhalt ist bei diesem Buch die Produktion ein besonderes Genuss. Der Text wurde auf einer alten Tippa-Schreibmaschine gesetzt, der gedruckt auf hochwertiges, gelbes Papier, in Verbindung mit der Freirücken-Broschur, das Buch zum Schmankerl für Freunde des gelungenen Druckwerks macht.
ISBN: 387439963X | Kauf’ lokal oder inhabergeführt! | Jetzt bei Stories Hamburg bestellen.