Tobias Sammelsurium der Woche #47/2023

Heureka, es ist soweit! Heute ist der beste Freitag der Welt. Denn endlich ist Zahltag. Die Konsumentinnen und Konsumenten in der Bundesrepublik Deutschland bekommen jetzt zurück, was ihnen der Handel bis hierhin ungerechtfertigt abgeknöpft hat. Es ist Black Friday.

Das Prinzip ist ebenso einfach, wie überzeugend. Das ganze Jahr wird uns bei jedem Einkauf unverschämt viel Geld aus der Tasche gezogen. Das aber gibt es heute zurück. Was man dafür tun muss? Klar: einkaufen. Aber die Ersparnisse sind, Trump-Stimme an, huuuuuuuuge. Auch wenn man kleine Hände hat.

Wer jetzt richtig zuschlägt, bekommt mehr zurück als er vorher zu viel bezahlt hat. Der Kapitalismus ist schon eine dolle Sache. Wichtig ist nur, sagt Jeff Bezos, dass möglichst alle mitmachen. Denn wer mehr kauft, spart mehr. Und seit alle kaufen, muss Jeff Bezos nie wieder sparen.

Aber Obacht, wie heißt es im Film Fight Club? »Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen.« Nein. Doch. Oooh.

Die Dreifaltigkeit deutscher, nun ja, Haushaltsführung, Scholz-Lindner-Habeck sitzt wahrscheinlich seit heute früh vor den Rechnern, um höchstpersönlich die neuen Milliardenlöcher per Online-Shopping zu stopfen. Hoffen wir mal, dass sie Windparks, Bahninfrastruktur und Autobahnbrücken mit 70% Rabatt ergattern.

Nutzwert ist für jeden Newsletter wichtig, daher zum Schluss, nicht ein, nicht zwei, sondern drei Shopping-Tipps von mir. Um es mit Aale-Dieter vom Fischmarkt zu sagen: Ich muss verrückt geworden sein.

Dir ein wohlkalkuliertes Wochenende!
T.

Post der Woche

‌‌‌‌‌Fünf fürs Wochenende

Weltmenschheitslebenszeituhr

Das World Data Lab hat mit der Website population.io ein nette kleine Spielerei über dein und alle anderen Leben auf diesem Planeten zusammengestellt. Ich weiß jetzt, dass 63% der Bevölkerung der Welt und 43% der Menschen in Deutschland jünger sind als ich. Meinen Geburtstag teile ich mit ungefähr, ziemlich genau, 299.494 Menschen auf diesem Planeten. Auch mein statistisches Todesdatum hat mir die Seite freundlicherweise errechnet. Ich habe sofort in den Kalender geguckt. Da hab ich leider keine Zeit.
» Feelin' old yet?

Schäbige Hütte

Was der Designer John Pawson irgendwo in der englischen Countryside sein Heim nennt ist eine armselige, uninspirierte und verlotterte Ansammlung von Gebäuden in einer ungepflegten, langweiligen und nervtötenden Umgebung. Dass Menschen so leben müssen, ist eine Schande. Würde sich Herr Pawson bei mir melden, ich böte ihm einen Wohnungstausch an, damit er nicht mehr so leiden muss. Es ist so grauenhaft.
» Visit poor John

Neue Energie, neue Landschaften

Der Fotograf Jamey Stillings hat sich gefragt, wie sich die Energiewende auf unsere Lebensumgebung auswirkt und dokumentiert per Luftaufnahme Photovoltaik- und Windkraftanlagen, die in Wüsten und auf Feldern den Strom der Zukunft produzieren. Ein faszinierender Kontrast zwischen Hightech und Natur – Science Fiction in der Gegenwart.
» Alles Gute kommt von oben

Wahre Größe

Größe ist, wie so vieles im Leben, relativ. So manch großer Mensch wünscht sich, er oder sie müsste nicht ständig nach unten gebeugt rumlaufen. So manch kleiner Menschen, wir erinnern uns an Monsieur le Président Sarkozy, trägt gerne einen Keil im Absatz, um etwas größer zu wirken. Die wahre Größe wird also gerne manipuliert. Das passiert durch die Darstellung auf Karten auch mit Ländern. Chile sieht vielleicht gar nicht so groß aus, könnte aber mit der Länge seiner Landmasse eine Brücke zwischen Spanien und Kanada bilden. Irre, oder? Auf dieser Website kann man mit den Ländern der Welt spielen.
» Führ dir das mal vor Augen

Die Vögel des Himmels

Der Spätherbst ist voller kleiner Wunder. Frühmorgendliche Nebelschwaden, blätterlose Bäume, die stachelig in der Landschaft stehen und Sonnauf- und Sonnenuntergänge, die in Ihrer Farbenpracht an LSD-Konsum erinnern. Letztens stand ich auf einem Supermarktparkplatz und beobachte minutenlang Vögel die durch die Luft tollten und sich wahrscheinlich kurzum auf den Weg gen Süden machen wollten. Ich konnte kein einziges gutes Foto von dieser Situation vor fliederfarbenem Hintergrund machen. Søren Solkær hat das hingegen geschafft. Pure beauty.
» Sie säen nicht, sie ernten nicht und doch erhält sie der Herr

Gedanke der Woche

»Das Wenige, das du tun kannst, ist viel.«
Albert Schweizer

Bild der Woche‌‌‌‌

Frage der Woche

Darf's ein bisschen mehr sein?

1 Wochenrückblick in 1 GIF‌‌‌‌‌‌

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