Tobias Sammelsurium der Woche #03/2022

Guten Morgen {{first_name}},

es herrscht Klimakrise. Nicht die mit CO2 und schmelzenden Gletschern. Die natürlich auch. Aber ich meine die menschliche.

Eltern, die nach dem dritten positiven Pooltest in einer Woche zwischen Quarantäne, Homeoffice und Homeschooling am Ende ihrer Kräfte sind, Krankenschwestern und Ärzte, Gastronomen, Selbstständige und Künstler die nur noch die Omikron-Wand aber nicht das Licht am Ende des Tunnels sehen, Unternehmen die trotz voller Auftragsbücher weder Fachkräfte noch Rohstoffe finden.

Oberflächlich ist die Stimmung gut. Wir bleiben nett zueinander, lächeln durch die Maske, ertragen stoisch die Ausfälle im Kollegenkreis, die Hiobsbotschaften aus Schule und Kindergarten und die nächste Zoom-Konferenz statt einer herzlichen Umarmung.

Zwei Jahre sind lang. Ich frage mich, wie meine Großeltern über fünf Jahre Krieg plus Vertreibung und Kriegsgefangenschaft ausgehalten haben. Im Vergleich dazu ist Corona ein lauer Frühlingswind. Aber sich zu freuen, weil man in einen Hundehaufen getreten ist, der ja auch genauso gut ein Elefantenhaufen hätte sein können, ist eine Fortgeschrittenenübung in Gelassenheit, die mir nicht immer gelingt.

Ich hab keinen Bock mehr. Du wahrscheinlich auch nicht. Jetzt kann man sich auf den Standpunkt zurückziehen, dass meckern nicht hilft und "Kopf hoch"-Parolen wie matschige Bonbons aus der Tasche ziehen. Oder wir akzeptieren, dass es nur allzu menschlich ist auch Mal schlecht drauf zu sein.

Was ich in solchen Momenten mache? Schreien. Im Wald, im Keller, unter der Dusche. Schrei! Lass es raus. Nicht lauwarm, nein, bis die Lungen leer sind. Vielleicht wirst du danach heiser. Aber es hilft. Und dann geht's weiter. Alles wird gut. Ganz bestimmt.

Dir ein kraftvolles Wochenende!

T.

Gezwitscher der Woche

Fünf für's Wochenende

Wie groß ist das Universum?

Es gibt Fragen die sind mit menschlichem Geist kaum zu beantworten und erst Recht nicht zu verstehen (Brennt auch nachts im Kühlschrank das Licht?). Dankenswerter Weise gibt es schlaue Menschen, die sich unerschrocken den größten aller Themen annehmen und die Antwort so aufbereiten, dass auch ich sie verstehe. 1977 haben die Designer Ray und Charles Eames sich in "Powers of Ten" damit beschäftigt, wie groß unser Universum ist. Diese filmische Antwort hat die BBC mit heutigen Mittel neu produziert. Das Ergebnis? 🤯!

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Die Schönheit der Erde aus dem All

Gerade noch von der Erde rausgezoomt in die unvorstellbaren Weiten des Universums, drehen wir die Perspektive und schauen auf die Erde, fotografiert von der ISS. Pure Schönheit.

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100 ways to slightly improve your life without really trying

Listicles heißen diese Artikel in denen "23 Tipps für deine morgendliche Skincare-Routine" oder "49 unfassbare Wege mit denen Menschen berühmt wurden" hilfreich sein wollen aber in Wahrheit beim Lesen verblöden. Keine Regel ohne Ausnahme. Der Guardian hat 100 Ideen für ein leicht verbessertes Leben zusammengestellt, die witzig und/oder hilfreich sind und vor allem nicht verblöden.

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Dreißig Jahre unzufrieden – Die Jung von Matt Story

Ich finde es großartig es hinter die Kulissen von Firmen, Flughäfen und Ereignissen zu schauen. Ja, ich bin ein Doku-Junkie. OMR hat jetzt nach "Middelhoff – Der krasse Fall eines Managers" hinter die Kulissen von Deutschlands berühmtester Werbeagentur geschaut und ich bin fasziniert. Bisher habe ich nur die ersten 20 Minuten gesehen und freue mich schon auf den Rest am Wochenende. Sehenswert!

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Die Nacht der großen Flut

Vor 60 Jahren, im Februar 1962, starben 315 Menschen bei der Flutkatastrophe in Hamburg. Der damalige Polizeisenator Helmut Schmidt wurde für seine Koordination der Rettungsarbeiten zum gefeierten Helden und 20 Jahre später sogar Bundeskanzler. Er habe sich in jenen Tagen nicht um Gesetze gekümmert, sondern Menschen retten wollen, sagte er rückblickend. Ein Twitter-Account zeichnet die Geschichte jetzt "live" nach.

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Gedanke der Woche

"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Nach einer Weile braucht er einen Drink." – Woody Allen

Bild der Woche

Pandemietreffpunkt.

Frage der Woche

Glaubst du, die beste Zeit deines Lebens liegt noch vor dir?

Buch der Woche

Axel Hacke schreibt tolle Texte. Seine Kolumne "Das beste aus aller Welt" ist ein Klassiker. Sein Buch "Wozu wir da sind: Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben" gehört zu meinen ewigen Favoriten. Ab und zu verschickt er auch noch seinen Newsletter "Brief aus dem Büro von Axel Hacke" und in diesem hat er jetzt das erste Kapitel seines neuen Buchs "Ein Haus für viele Sommer" schon Mal vorab veröffentlicht. Zack, bist du in Italien und träumst von Dolce Vita. Das Kapitel gibt's hier zum Nachlesen. Das ganze Buch dann ab März bei der Buchhändlerin des Vertrauens. Ich freu' mich drauf.

ISBN: 978-3-95614-483-7 | Kauf' lokal oder inhabergeführt! | Jetzt bei Stories Hamburg bestellen.

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