Tobias Sammelsurium der Woche #04/2022

Guten Morgen {{first_name}},

du kennst bestimmt Janoschs Geschichte "Ich mach dich gesund". Der kleine Tiger ist krank, muss ins Krankenhaus für Tiere und Dr. Brausefrosch erkennt schnell den Grund des Leids. Der kleine Tiger hat "Streifen verrutscht".

Meine Jungs haben seit dieser Woche auch "Streifen verrutscht". Nicht auf dem Fell, sondern auf dem Coronatest und ich glaube das ist das Beste, was uns jetzt passieren konnte.

Erstens durch die normative Kraft des Faktischen. Jetzt ist Quarantäne, egal was der Kalender, das Leben oder die eigenen Befindlichkeiten dazu sagen. Also gibt's urplötzlich keinen Anlass mehr zum Hadern. Das Warten auf Godot ist vorbei.

Zweitens: What a time to be alive. Vom Anruf der Schule bis zur Einrichtung des Quarantänelebens, inklusive Homeoffice, vergehen keine zwei Stunden. Dann ist alles geklärt und geregelt. "Lebbe geht weidder" sagte Dragoslav Stepanovic seinerzeit und dieserzeit geht das auch noch im Nullkommanix.

Was aber am Wichtigsten ist: Die Stimmung bleibt heiter und gelassen. Ein bisschen wie Urlaub. Der Kleine wünscht sich Chips, damit wir, Zitat, "ganz Chilli-Vanilli" zusammen einen Film gucken können, der Große freut sich über ein eigenes Nackenhörnchen wie über ein Weihnachtsgeschenk.

Gelassenheit, leben im Moment, lieben was ist – das alles müssen sich Kinder nicht beibringen. Sie tun es einfach und ich habe mich dadurch daran erinnert. Ist ’ne gute Sache.

Dir ein chilliges Wochenende!

T.

Gezwitscher der Woche

Fünf für's Wochenende

Wie automatisierbar ist dein Job?

Bankkaufleute haben ein Problem. Ihr Job ist zu 88% automatisierbar. Was auch immer automatisiert werden kann, wird automatisiert werden. Vielleicht nicht sofort, aber bald. Da geht kein Weg dran vorbei. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hat die deutschen Berufsbilder durchleuchtet und analysiert welche Kerntätigkeiten durch Kollege Computer übernommen werden können. Wer jetzt Jobunsicherheit verspürt sollte umschulen. Es gibt Jobs die lassen sich nicht automatisieren. Bagger zu führen ist die Zukunft – Automatisierbarkeit 0%!

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Lights at sea

Ich habe schon Mal einen Leuchtturm gesehen. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen. Das Internet beweist es gibt für jedes Thema einen Nerd der es interessant aufbereitet, so wie das Projekt "Lights at sea". Es handelt sich um eine Karte weltweiter Leuchttürme inklusive ihrer individuellen Blinkkennung. Sieht faszinierend aus und dümmer macht's auch nicht. Schöne Sache.

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Eine magische Butter, die man selbst machen kann

Ein gutes Rezept ist eine Verheißung. Wer nach dem Lesen nicht in die Küche will, dem ist wohl nicht zu helfen. Probier's aus:

Wie wäre es, selber ein bisschen Gott zu spielen und eine Butter herzustellen, die aus einem normalen Stück Steak eine Sensation macht, die man aber auch gut einfach auf Baguette essen oder auf eine Frittata geben kann? Es geht um eine sagenumwobene Butter, deren genaues Rezept unbekannt und deren Name so irreführend ist, dass man sie vielleicht gar nicht erst bestellt, wenn man sie auf einem Menü findet.

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Frank Sinatra Has a Cold

Es war in einem adoleszenten Dänemark-Urlaub als ich Frank Sinatra CDs im Regal entdeckte. Eigentlich nicht die richtige Musik für das Alter. Aber man ist da ja eh so durch den Wind und irgendwie bin ich daran hängen geblieben. Fly Me To The Moon, Stranges In the Night, My Way – ich bin unverändert ziemlich textsicher. (Lust auf Karaoke? Ich besorg' mir auch einen Smoking.) Sinatra stammt aus einer Welt lange vor meiner Zeit. Sie ist glamourös, eitel, brutal und männlich. Diese Reportage aus der Frühzeit des "New Journalism", erschienen 1965 im Esquire Magazin, ist eine Zeitreise.

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Serdar Somuncu: Türkei in Deutschland

Ich sag Mal nix dazu. Einfach gucken.

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„Alle paar Meter stehen bleiben und warten, bis der Hund endlich kackt“

Ich kann zählen. Ich weiß die Überschrift dieses Abschnitts heißt "Fünf für's Wochenende" und das hier ist Nummer sechs. Egal. Das hier kam gerade noch rechtzeitig rein und ich hielte es für Betrug dich darauf bis nächste Woche warten zu lassen. Norbert Molitor lebt in 42553 Neviges. Einem Ort bei Wuppertal der mittwochnachmittags  und an allen anderen Tagen ab 18 Uhr 30 geschlossen ist. Molitor ist der Chronist des dortigen Lebens und was für einer. Für das Setting empfehle ich erst den brand eins Artikel zu lesen. Danach geht's dann zu seinem Blog. Trust me.

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Gedanke der Woche

"There is no way to happiness — happiness is the way." Thich Nhat Hanh

Bild der Woche

There is a crack in everything. That's how the light gets in. (Leonard Cohen)

Frage der Woche

Was wäre, wenn es keine hypothetischen Fragen gäbe?

Buch der Woche

Ferdinand von Schirach ist ein kluger Mann. Als Strafrechtler, Dramatiker und Autor beschäftigt er sich immer wieder mit den Abgründen der menschlichen Seele und moralischen Dilemmata wie der Frage ob ein entführtes Flugzeug abgeschossen werden dürfte um vermeintlich größeren Schaden zu vermeiden. Letztes Jahr hat er ein ganz dünnes Büchlein veröffentlicht: JEDER MENSCH. Es geht um die Frage welchen neuen Grundrechte wir eigentlich angesichts einer globalisierten, digitalen Welt brauchen. Grundrechte an die die Mütter und Väter des Grundgesetzes noch gar nicht denken konnten. Ein guter Impuls darüber nachzudenken wie wir uns das Zusammenleben in der Zukunft vorstellen.

ISBN: 978-3-630-87671-9 | Kauf' lokal oder inhabergeführt! | Jetzt bei Stories Hamburg bestellen.

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